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Wie und wann kommt der Milcheinschuss?

Wie und wann kommt der Milcheinschuss?

Der Milcheinschuss, medizinisch als Laktogenese II bezeichnet, ist ein Schlüsselmoment in der Stillzeit, der normalerweise zwei bis fünf Tage nach der Geburt auftritt. Dieser Prozess kennzeichnet den Übergang von der Produktion des anfänglichen Kolostrums, einer nährstoffreichen, aber gering volumigen Flüssigkeit, zur reichlicheren Produktion von reifer Muttermilch. Der Milcheinschuss wird durch eine komplexe Interaktion hormoneller, physikalischer und psychologischer Faktoren gesteuert.

Hormonelle Steuerung

Die hormonelle Steuerung des Milcheinschusses beginnt bereits während der Schwangerschaft, wobei der Körper das Brustgewebe auf die Milchproduktion vorbereitet. Zwei Hauptakteure spielen hierbei eine entscheidende Rolle:

  • Prolaktin: Dieses Hormon wird von der Hypophyse produziert und ist für die Milchproduktion zuständig. Während der Schwangerschaft steigen die Prolaktinspiegel, was die Entwicklung der Milchdrüsen fördert. Nach der Geburt führt das Saugen des Babys an der Brust zu weiteren Spitzen in der Prolaktinproduktion, was die Milchproduktion anregt.

  • Oxytocin: Oxytocin, ebenfalls von der Hypophyse ausgeschüttet, ist für den Milchfluss, auch Milchejektion genannt, verantwortlich. Die Stimulation der Brustwarzen, sei es durch das Saugen des Babys oder durch Brustmassage, löst die Freisetzung von Oxytocin aus, was dazu führt, dass die Muskelzellen um die Milchdrüsen sich zusammenziehen und die Milch in die Milchgänge pressen.

Physikalische und psychologische Faktoren

  • Entfernung der Plazenta: Die Geburt der Plazenta führt zu einem abrupten Abfall der Hormone Progesteron und Östrogen im Körper der Mutter. Dieser Abfall ist entscheidend, da er den Weg für die Dominanz von Prolaktin ebnet, was wiederum den eigentlichen Beginn der Milchproduktion signalisiert.

  • Häufiges Anlegen: Das häufige Anlegen des Babys an die Brust in den ersten Tagen nach der Geburt ist entscheidend für die Initiierung und Aufrechterhaltung der Milchproduktion. Die Brustwarzenstimulation durch das Saugen des Babys sendet Signale an das Gehirn, mehr Prolaktin und Oxytocin freizusetzen. Hierbei ist es wichtig wunden Brustwarzen vorzubeugen.

  • Psychologische Faktoren: Stress, Angst und Unsicherheit können die Freisetzung von Oxytocin hemmen und damit den Milchfluss beeinträchtigen. Umgekehrt kann eine positive Bindung zwischen Mutter und Kind, unterstützt durch Hautkontakt und emotionale Nähe, die Oxytocinproduktion fördern und so den Milchfluss verbessern.

Physische Anzeichen des Milcheinschusses

Mit dem Milcheinschuss können die Brüste prall und schwer werden, was gelegentlich als unangenehm oder sogar schmerzhaft empfunden wird. Diese anfängliche Überfüllung klingt normalerweise ab, sobald sich die Milchproduktion an den Bedarf des Babys angepasst hat.

Fazit

Der Milcheinschuss ist ein natürlicher und wichtiger Prozess in der frühen Stillzeit, der durch eine Kombination aus hormonellen, physikalischen und psychologischen Faktoren gesteuert wird. Ein Verständnis dieser Prozesse kann helfen, den Übergang zur Muttermilchproduktion zu unterstützen und eine erfolgreiche Stillbeziehung zwischen Mutter und Kind zu fördern.

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